Bauschheim ist ein Stadtteil von Rüsselsheim am Main südwestlich des Stadtzentrums.
Bauschheim wurde urkundlich erstmals als Biuuinesheim im Lorscher Reichsurbar dem Lorscher Codex um (834–850) erwähnt, ist aber älter und als Siedlung während der fränkischen Landnahme entstanden. Im Hochmittelalter schweigen die Quellen über die Geschichte des Ortes und erst seit der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts sind genauere schriftliche Nachrichten über die Grundbesitzverhältnisse und Hoheitsrechte in Bauschheim überliefert. In den historischen Unterlagen findet Bauschheim in den folgenden Jahrhunderten unter anderem mit diesen Ortsnamen Erwähnung: Buensheim im Jahr 1258, Buesheim 1392, Buwesheim 1428, Bißheym 1497, Biffesheym 1515, Bischeim 1527, Bawßheim 1540 und Bauschheim ab 1680.
1269 verkaufte Johannes de Meti die Hälfte des Dorfes an den Mainzer Richter Humbert zu Widder, der seinen Besitz einige Jahre später den Mainzer Nonnen von St. Klara zum Geschenk machte. Das Klarakloster war bis zur Säkularisation seiner Güter im Jahr 1781, neben dem geistlichen Institut in Mainz, dem Deutschordenhaus und der Pfarrkirche Sankt Quentin einer der bedeutendsten Gutsherren des Ortes. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts gelang es den Grafen von Katzenelnbogen, wichtige Hoheitsrechte und ausgedehnten Grundbesitz in ihre Verfügung zu bringen; diese gingen 1479 an die Landgrafen von Hessen über, welche 1571 u. a. den Zehnt erhoben und die Gerichtsbarkeit ausübten und damit als eigentliche Herren des Ortes angesehen werden können. 1771 ging der Zehnthof dann in den Besitz der Grafen von Isenburg über.
Verwaltungsmäßig gehört Buschheim bis 1820 zum Amt Rüsselsheim, das ab 1816 zur Provinz Starkenburg des Großherzogtums Hessen gehörte. 1821 werden im Großherzogtum Landratsbezirke eingeführt und Bauschheim dem Landratsbezirk Dornberg zugeteilt. 1832 wurden die Einheiten ein weiteres Mal vergrößert und es wurden Kreise geschaffen. Dadurch gelangt Bauschheim in den Kreis Groß-Gerau. Die Provinzen, die Kreise und die Landratsbezirke des Großherzogtums wurden am 31. Juli 1848 abgeschafft und durch Regierungsbezirke ersetzt, was jedoch bereits am 12. Mai 1852 wieder rückgängig gemacht wurde. Dadurch gehört Bauschheim zwischen 1848 und 1852 zum Regierungsbezirk Darmstadt bevor wieder der Kreis Groß-Gerau für die übergeordnete Verwaltung zuständig ist. Dort verbleibt der Ort durch alle weiteren Verwaltungsreformen bis heute.
Bauschheim war im Mittelalter kein eigener Pfarrort, sondern der Mutterkirche in Ginsheim zugeordnet. Für kurze Zeit (um 1530) wird die Bauschheimer Kirche auch als Filiale von Trebur erwähnt. In der Reformation traten die Bewohner des Dorfes zum protestantischen Glauben über. Nach der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg wurde die Bauschheimer Kirche 1669 wieder aufgebaut und, nach ihrem Abbruch, im Jahr 1712 als walmbedachter Saalbau an der Brunnenstraße neu errichtet. Die heute noch das Ortsbild prägenden Hofreiten belegen die bäuerliche Tradition der Gemeinde.
Der allmähliche Niedergang der Landwirtschaft führte zu einer grundlegenden Veränderung der Erwerbsstruktur, da viele Bewohner nun ihren Lebensunterhalt in der nahe gelegenen Industrie verdienten. Als Konsequenz der Orientierung nach Rüsselsheim erfolgte 1970 die Eingemeindung Bauschheims mit zu diesem Zeitpunkt rund 2800 Einwohnern.
Quelle: Wikipedia
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